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Informationsflut und Sinnfindung in der digitalisierten Welt

Vor rund 200 Jahren fand die erste industrielle Revolution statt, die den Wechsel von einer Agrar- und Handwerks-Wirtschaft zur Industrie-Ökonomie mit maschineller Fabrikation markierte und eine Landflucht der Bürger in industrielle Ballungszentren mit sich brachte.  Die zweite industrielle Revolution setzte den Trend verstärkt fort und führte etwa 100 Jahre später zur Massenproduktion am Fließband, effektiver Arbeitsorganisation des Taylorismus, verelendender Industriearbeiterschaft. Im Zuge des technischen Fortschritts durch elektrische Energieerzeugung und -nutzung sowie Automatisierung der Produktionsvorgänge ging der sozio-ökonomische Wandel unaufhaltsam weiter und heutzutage befinden wir uns in der dritten industriellen Revolution, die mit Mikroelektronik und Digitaltechnik in hoher Geschwindigkeit und nicht bekanntem Ausmaß seit dem Ausgang des 20. Jahrhunderts die flexible Automation ausbreitet, den Aufbau des Internets ermöglichte sowie unsere gesamten Lebensverhältnisse umwälzt, und zwar global. Mikrochips als integrierte Schaltkreise und Digitalsystem lassen die technologische Tranformation expandieren, indem sie eine äußerst leistungsfähige Schnittstelle zwischen den einzelnen Technikbereichen zur Erstellung, Speicherung, Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen schaffen. Die Leistungssteigerung der Mikroprozessoren, die Rationalisierung der Produktions- und Arbeitsprozesse durch Computerisierung, ihre Miniaturisierung durch Tabletts, Smartphones oder PC-Sticks vervielfachen die Leistungsfähigkeit immer mehr und angesichts der Forschungs- und Anwendungsvorhaben zur künstlichen Intelligenz bleibt die Zukunft dieser Entwicklung erst recht offen.

Zwar spricht man von post-industrieller Gesellschaft, ebenfalls von Informations- und Wissensgesellschaft, doch die industrielle Produktion läuft weiter auf vollen Touren, sie gibt sich sozusagen sanfter, insofern sie die Menschen von schwerer, körperlicher, primitiver, schmutziger, monotoner Arbeit zunehmend befreit; allerdings belastet sie durchaus die Umwelt, treibt den Ressourcen-Raubbau voran, schädigt das Klima. Dem steigenden Verlust von einfachen Jobs stehen die Schaffung neuer anspruchsvoller Beschäftigungsplätze im Bereich Instandhaltung, Systembeherrschung, Programmierung, Konstruktion, Entwicklung, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Forschung sowie eine Ausweitung des Dienstleistungssektors, besonders in Richtung menschliche Betreuung und Pflege gegenüber. Aber auch auf dem Gebiet von Verwaltung, Finanzwesen, Service werden Arbeitsplätze durch zunehmendem Automaten- sowie Roboter-Einsatz wegrationalisiert. Hinsichtlich der Robotik und Digitalisierung  der Arbeitsmittel, der digitalen  Vernetzung der Produktionselemente und -faktoren  im Rahmen der Industrie 4.0, der Büroeinrichtungen, Praxisapparaturen, Haushaltsgeräte usw. als „Internet der Dinge“ werden unsere Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Maschinen, die einst die Mensch-zu-Mensch-Kommunikation einschränkten, weiter drastisch reduziert, was immer mehr Menschen ganz überflüssig macht und von erwerbsmäßiger Beschäftigung abkoppelt und neue Fragen nach Grundeinkommen und sinnvoller Lebensgestaltung aufwirft, während sich der gesamtwirtschaftliche Reichtum als Bruttoinlandsprodukt aufgrund hoher Produktivität sehr wohl im Auftrieb befindet. Das schließt eine globale Arbeitsverteilung und „Rund-um-die Uhr-Produktion“ mit Hilfe der weltweiten digitalen Kommunikationsnetze und in Verbindung mit z. B. Kleinunternehmern in Entwicklungsländern ein.

Und wie wirkt sich dies Technik durchsetzte, chemisch beeinträchtigte, Elektro-Smog verseuchte, Lärm belästigte, allzu hektische Umfeld auf uns als Individuen aus? Die mikroelektronischen und digitaltechnischen Errungenschaften verursachen Veränderungen über die Wirtschafts- und Arbeitswelt hinaus in der Öffentlichkeit und im Privatleben, wo immer die materiellen Voraussetzungen Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten für die digitale Technik bieten. Die elektronischen Medien und digitalen Endgeräte prägen immer mehr und stärker unser Kommunikationsverhalten, bestimmen unsere Sprachkultur und beeinflussen unsere Sozialisationsprozesse, erobern unseren Alltag, stören unsere Ruhezonen bis in fast alle Winkel, lassen uns weniger Zeit zur Entspannung und Besinnung. Aber die krank machende Umwelt wird durch moderne Medizin-Technik und raffinierte künstliche Medikamente kompensiert, Verhaltensstörungen werden durch digital basierte Hirnforschung sowie Computer gestützte psychiatrische Methoden behandelt, Bewegungsarmut wird in Fitness-Centern mit digital angepassten Programmen und Geräten ausgeglichen, Naturentfernung und -entfremdung werden durch Bildschirm-Simulationen und Filmanimationen ersetzt. Das u. Ä. sind beliebte und effektive Strategien für den Moment sowie kürzere Zeitspannen, jedoch als grundlegende und dauerhafte Lösungen eher in Frage zu stellen.

Besonders die Digitalisierung der Informations- und Kommunikationsprozesse beschert uns auf der Angebotsseite eine Informationsexplosion, die sich bei uns Nutzern allzu oft als Informations- und Reizüberflutung niederschlägt. Die Dauerfolgen sind wie beim Elektrosmog langfristig zu wenig erforscht oder werden wie z. B. bei der drahtlosen, mobilen Kommunikation aus kommerziellen Gründen bewusst verschwiegen oder gar verschleiert. Schlimmstenfalls wird die Gefahr digitaler Demenz durch geistige Abdriftung bei den Einzelnen sowie eine dem digitalen Massenwahn verfallene Gesellschaft gesehen, die infolge ihrer Demenz weitgehend kritiklos geworden ist und das kaum noch mitbekommt. Jedenfalls ist im Unterschied zur direkten Verständigung mit Interaktionspartnern (face to face) bei der Kommunikation unter elektronischen Bedingungen mit eingeschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten und einer gewissen Anonymität zu rechnen, was Mimik und Gestik, die Beziehungsnähe oder persönliche Verbindlichkeit betrifft. Der namhafte Hirnforscher und Psychiater Manfred Spitzer konstatiert sensomotorische und psychosoziale Entwicklungsdefizite durch Unterforderung der Hirnfunktionen besonders im Kindes- und Jugendalter und warnt vor Computer-Programmierung in der Grundschule sowie „digitalen Klassenzimmern“. Bei massiver Digitalisierung der Bildungseinrichtungen und einer „Durchdigitalisierung“ der Gesellschaft und des Alltags besteht letztlich die Gefährdung eines selbstbestimmten Lebens und einer durch mündige Bürger gewährleisteten Demokratie. Je mehr die digitale Technokratie zunimmt und die analoge Welt zurückdrängt, desto stärker geraten diejenigen unter Druck, die sich für eine angemessene Entschleunigung zur humanen Verarbeitung der rasanten Änderungen einsetzen und sich und den meisten eine Persönlichkeitsentwicklung in Freiheit und Menschenwürde bewahren wollen.

Warum müssen wir uns solche ernsthaften Gedanken machen und vor Fehlentwicklungen fürchten oder große Ängste haben, wo uns doch die globalisierte Informations- und Wissensgesellschaft mit den fantastischen Entlastungstechniken und unermesslichen Orientierungsmöglichkeiten sowie neuen Erkenntnissen so viele Chancen eröffnet, um mit den Nachteilen des technischen Fortschritts fertig zu werden und die Welt zum Wohle der gesamten Menschheit zu verbessern? Es erweist sich als äußerst schwierig, die ungeheuere Stofffülle sinnvoll zu bewältigen. Der starke Einfluss und die Faszination, die sogenannte funktionale Erziehung der Umwelt, die durch die frappierende technologische Entwicklung und die neuen Medien ausgeübt werden, wirken übermächtig auf die ihnen allzu ausgelieferten Adressaten ein, bedrängen sie ringsum und in alle möglichen Richtungen. So entsteht Orientierungslosigkeit, weil ein richtungsweisender Kompass fehlt, der in der vernetzten, verfilzten, kaum durchschaubaren Informationsgesellschaft und komplexen Wissenswelt nicht einfach verfügbar ist. Im Gegenteil: die globalen digitalen Kommunikationsnetzte erfassen die Interessen und Vorlieben der Informations-Konsumenten, schaffen den „gläsernen Menschen“ zur Auslieferung an die Manipulations- und Werbestrategen, Geschäftemacher aller Art. Da haben die Lehrer in den Schulen und Erzieher in den Bildungseinrichtungen schlechte Karten, um mit ihrer intentionalen, wennzwar professionellen Erziehung stark gegenzuhalten und die Technik als ein Mittel zum Zweck humaner Ziele überzeugend zu erklären. Diese Aufgabe kommt zu allererst sogar den Eltern sowie primären Sozialisationsfiguren der frühkindlichen Erziehung zu und lässt sich in unserer komplizierten, technokratischen, modernen Welt immer unzureichender erfüllen. Um so mehr geht es heute um eine breite Aufklärung, Erziehung zur Kritikfähigkeit der Menschen und Mündigkeit der Bürger.

Das ist leicht gesagt und schwer getan angesichts der großen Ratlosigkeit infolge von grenzenloser Unfassbarkeit, Offenheit und Ungewissheit der Weiterentwicklung, gibt es doch gar die Vision und Erwartung, dass die Roboter und Programme der künstlichen Intelligenz künftig von sich aus den Fortschritt hervorbringen und steuern könnten. Was müssen wir also tun, um den rasant beschleunigten technischen, ökonomischen, gesellschaftlichen, kulturellen Wandel in die richtigen Bahnen zu lenken? Wir müssen uns wieder auf das Menschliche besinnen und auf den Kern unseres Daseins, den Sinn unseres Lebens konzentrieren und schließlich daraus Konsequenzen für unseren Alltag ziehen. Es gilt, den Werteverlust und die ungünstige Veränderung der Wertestruktur in unserer materialistischen Welt und von Krisen geschüttelten Gegenwart zu vermeiden. Als umfassende Bewertungskriterien haben wir an den ehernen Gesetzen des menschlichen Zusammenlebens festzuhalten und sie verbindlich nach bestem Wissen und Gewissen anzuwenden: die Leitfunktion von Ethik und Moral für unser Handeln, die Gewährleistung der Menschenrechte für alle auf dem Globus, die Achtung der Menschenwürde, die höheren Werte wie Ehrfurcht, Barmherzigkeit, Selbstlosigkeit, Nächstenliebe, Fürsorglichkeit. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie ins Wanken geraten und durch die vorrangig gelebte und akzeptierte Realität verdrängt werden, weil sie weniger mit den äußeren Sinnen erfahrbar sind und leichter in Vergessenheit geraten. Der heutige Mensch neigt mehr dazu, das analytisch Erfassbare und Messbare zu akzeptieren, sich dem körperhaften Verlangen, dem Materiellen, der konkreten Wirtschaft und Wissenschaft, dem nach außen Gerichteten hinzugeben. Wir versinken schneller in Hektik, innerer Unruhe, Egozentrik und leben sozusagen an uns selbst vorbei. Wir brauchen Verständnis für den ganzen Menschen als Einheit aus Körper, Geist und Seele. Wir horchen zu wenig in uns und die Anderen hinein, hören kaum zu und denken nicht genügend nach, wer wir eigentlich sind und was unser Menschsein bedeutet.

Die Frage nach einer lebenswerten Zukunft und dem Sinn unseres Daseins stellt sich immer drängender, während viele verunsichert sind und sie die Unfähigkeit zu einer angemessenen Antwort lähmt. Denn auch Kirche und Religion verlieren für den modernen Menschen an Überzeugungskraft und lassen etliche Zeitgenossen mit ihrem subjektiven Glauben allein. Naturkatastrophen, Mord und Totschlag, Terror und Gewalttaten, Kriege türmen Zweifel an der Allmacht Gottes, gar an seiner Existenz auf und stärken die Position der Gottesgegenbeweise. Der persönlich ansprechbare Gott der Religionen und der Kirche verblasst und wird mehr denn je zur abstrakten Größe mit der Folge verstärkter Abwendung von diesen Institutionen. Man wähnt sich nicht gläubig und nennt sich Atheist oder gar Nihilist. Jedoch letztlich dürfte sich jeder Mensch im tiefsten Innern ein Stückchen Gläubigkeit, einen Rest von Gewissen bewahren. Denn dem menschlichen Wesen sind Glaube und Hoffnung, Streben nach Anerkennung, Ausgerichtetheit auf Sinn- und Dauerhaftigkeit fest und existenziell verwurzelt, auch wenn in misslichen Lagen Verzweiflung und Pessimismus gegenüber Zuversicht siegen. Angesichts des schwindenden Einflusses von Kirche und Religion schlage ich vor, sich auf die Philosophie einzulassen, die mit ihrer Rationalität der verbreiteten Skepsis unter den Zeitgenossen entgegen kommt. Denn die Philosophen setzen sich mit den logisch notwendigen Zielvoraussetzungen jedweder Existenz und besonders der des Menschen auseinander und gelangen zu allgemein gültigen Erkenntnissen über den Sinn unseres Lebens, die für uns relevant sind und es bleiben

Ganzheitliches Denkschema der Welt als logische Einheit des Gegenständlichen und Transzendentalen 

Auch die erwähnten Technik besessenen, überwiegend materialistisch eingestellten und Diesseits gekehrten Menschen unserer Zeit können, wenn sie ganz ehrlich sind, nicht ernsthaft leugnen, dass unsere Welt mehr ist als das, was wir mit den Sinnen wahrnehmen, was wir konkret anfassen und sehen, spüren, riechen, hören, schmecken können. Im praktischen Alltag fassen wir gar nur Ersteres in engerer Bedeutung als Gegenständliches auf, nämlich als mit Händen ertastbare Gegenstände, die wir bewegen, bearbeiten und je nach Beschaffenheit vielfältig behandeln, ebenfalls essen oder trinken können. Als typische Merkmale haben sie besondere Eigenschaften, sind z. B. groß oder klein, hart oder weich, rund oder eckig, warm oder kalt, schön oder hässlich u. a. Außerdem nehmen sie einen bestimmten Raum ein, sie haben einen räumlichen Umfang. Charakteristisch erweist sich gleichfalls, dass ihnen eine zeitliche Dimension zu eigen ist: Sie haben einen Anfang und ein Ende in der Zeit, sie entstehen irgendwann und hören eines Tages auf, sie existieren nur für eine begrenzte Zeitdauer, je nach Eigenart länger oder kürzer. Das hängt mit dem Kausal-Prinzip zusammen, dem sie auf der Erde und im Weltall unterworfen sind, insofern sie als Wirkung aus einer Ursache, die sie geschaffen hat, hervorgehen wie beispielsweise ein Papier-Flugzeug, das wir mit unserem Verstand und Geschick nach einem ausgetüftelten Plan aus geeignetem Material durch genaues Falten erstellen und eine Zeit lang fliegen lassen, bis es kaputt geht. Diese grundlegenden Verhältnisse und Gesetzmäßigkeiten treffen indes nicht nur auf Sachgegenstände zu, sondern sie gelten grundsätzlich auch für Körper von Lebewesen – Pflanzen, Tiere und Menschen, die also leiblich gesehen zu den Gegenständen gehören: eine beschränkte Lebensdauer aufweisen und existenziell an die Naturgesetze gebunden sind.  

Die Theoretiker, Geistesarbeiter und Philosophen haben für diese Tatsachen eine allgemeine Feststellung getroffen und definieren für die materielle Welt allgemein gültig, dass alles Gegenständliche Eigenschaften hat, in Raum und Zeit bestimmt und durch das Kausal-Prinzip determiniert ist. Das stellt das begriffliche Fundament dar, um die andere, die immaterielle Seite unserer Existenz und des Universums zu begründen und zu betrachten. Denn wir haben die menschlichen Fähigkeiten bisher zu einseitig und unvollständig berücksichtigt. Wir wissen fast alle, dass wir Menschen nicht nur über die genannten Wahrnehmungen verfügen, die zum Teil auch den Tieren zueigen sind, während die Pflanzen ebenfalls mit der Umwelt korrespondieren. Darüber hinaus können wir Menschen noch denken, fühlen und wollen, womit wir aufgrund unserer differenzierten Sprache imstande sind, eine Grenzüberschreitung des gegenständlichen Bereichs vorzunehmen. Wir können Abstraktes denken, uns Gefühltes vorstellen und empfinden, Imaginäres wollen. Eine Verschränkung des Gegenständlichen mit dem Nichtgegenständlichen ergibt sich insofern, als das Gedachte als Denkergebnis ein abstrakter Gegenstand mit Eigenschaften, räumlich und zeitlich begrenzt sowie kausal erzeugt ist, sich indes die Denkfähigkeit, Vernunft und Verstand als Geisteskraft zur Formung von Gedanken erweisen. Gleichermaßen müssen wir uns die Fähigkeit des Fühlens als Formkraft und das Gefühlte oder unsere individuellen Gefühle als gegenständlichen Inhalt vorstellen. Unser Wille gibt sich als Antriebskraft, die im Verein mit dem Denken und Fühlen Umsetzungs-Strategien erzeugt, abstrakte und konkrete Gegenstände wie die Technik hervorbringt und die äußere Welt verändert. 

Diese Formkräfte sind als solche nicht gegenständliche, von der Wahrnehmung unabhängige Bewusstseinsformen, die wie Raum und Zeit sowie das Kausalprinzip von vornherein nach Immanuel Kant als sogenannte Formen a priori gesetzt und unserer Welt als logisch notwendige Voraussetzungen vorgegeben sind. Damit befinden wir uns im Bereich des Tranzendentalen, des Jenseitigen von Gegenstand, Wissen, Erfahrung, Sinnlichkeit, des Metaphysischen, das als Begriff für die ewige, unendliche, unteilbare, eigenschaftslose, nicht kausal bestimmte Welt des Unwissbaren und Glaubens zu definieren ist. Im Sinne von Kants kritischem Idealismus und unserer neukantianischen Denktheorie ergibt sich ein philosophisches Weltbild, das als Ganzheit und logische Einheit von Gegenständlichkeit und Transzendentalem zu begründen ist. Das Gegenständliche ist Begriff für das Endliche und Substanzielle, das Diesseitige, Physische, für Vergänglichkeit und Tod, Immanenz und Erfahrung, steht für den Inhalt unseres Bewusstseins. Demgegenüber ist nach Kant dem tranzendentalen Bereich neben den Grundbegriffen von Raum und Zeit sowie den Kategorien oder grundlegenden Begriffsformen der Kausalität, Quantität und Substanz auch das Ichhafte zuzuweisen. Das Ich macht die formende Kraft unseres Geistes und Bewusstseins, Denkens, Fühlens und Wollens aus, belebt und beflügelt unsere Seele, fungiert als Grundvoraussetzung zur Erkenntnis und Gestaltung der Welt in Freiheit und Verantwortung.  


Der Mensch repräsentiert in diesem philosophischen System die Synthese beider Welten: der Welt des Unwissbaren, Jenseitigen, des Glaubens, Metaphysichen, der Transzendenz einerseits und der Welt des Wissbaren, Physischen, Diesseitigen, der Immanenz andererseits, insofern er seinem Wesen nach Ich und Körper zugleich ist. Denn der Mensch ist ichhaft oder ein Geistwesen, so gewiss er denken, fühlen und wollen kann, Bewusstsein und eine Seele hat, womit er die Welt erkennen und schöpferisch gestalten kann. Diese Erkenntnis- und kreative Gestaltungskraft ("Natura naturans") unterscheidet ihn von den Tieren, die ausschließlich als gestaltete Natur ("Natura naturata") Lebewesen sind, die instinktiv nach den einprogrammierten Naturgesetzen leben und handeln, sozusagen in der gegenständlichen Welt gefangen sind, der Vergänglichkeit und dem Tod anheim fallen. Daran ist auch der Mensch gefesselt, sofern er körperhaft und ein Säugetier ist. Aber er erschöpft sich nicht im Tierhaften, Körperlichen und Gegenständlichen, sondern ist auf den Körper als Instrument des Diesseitigen, als physisches Werkzeug angewiesen, um sich der vorfindlichen, uns anvertrauten und mit Leben gefüllten Welt anzunehmen sowie sie mit Vernunft und Verantwortung zu verbessern und in Richtung Vollendung auszugestalten, und zwar angesichts der großen Gefahr zu scheitern und das All und die gesamte Menschheit zugrunde zu richten. So sind wir zwar im tiefen Seelengrunde dem Göttlichen verwandt, zur Anschauung und Akzeptanz von höchsten Werten wie z. B. der moralischen Verpflichtung zur Umsetzung der Menschenrechte für alle fähig, jedoch ist der Mensch aufgrund seiner körperhaften Erdung kein Ebenbild Gottes. Er ist weder mit dem absoluten Geist noch mit dem Punkt Omega identisch – philosophische Begriffe für den allmächtigen Schöpfer als letzte logische Zielvoraussetzung jedweder Existenz und damit als höchster Sinngeber für das menschliche Dasein.

Diese philosophische Konzeption (von mir in der Abb. schematisiert) basiert auf der neukantianischen Erkenntnistheorie in der Nachfolge von Kants kritischem Idealismus, die mein Lehrer Prof. Rudolf Jung von Heidelberg nach Hannover brachte und zu einer logischen Methodenlehre entwickelte. Auf dieser dem kantischen Erbe verpflichteten Grundlage erörtere ich im Folgenden die existenziellen Fragen nach dem Sinn unseres Daseins, dem Verhältnis von Diesseits und Jenseits, nach Gott sowie der unsterblichen Seele, und zwar als Denkanregung sowohl für Zweifler und Gläubige gleichsam.

Entwicklung und Fortschritt als dialektisches Prinzip

Wie schon erwähnt ist heutzurage die materialistische Weltauffassung verbreitet und publik, die nüchtern auf das Konkrete und mit den Sinnen Wahrnehmbare setzt und diese als objektiv existent und nachvollziehbar voraussetzt. In diesem pragmatischen Sinne behaupten die Materialisten unter den Philosophen die Entwicklung der Welt aus der Steigerung der Gegensätze in der Materie und den Widersprüchen in der Natur. Das stimmt mit dem Darwinismus überein, insofern Charles Darwin die Sinnhaftigkeit und Zweckmäßigkeit der Organismen auf Auslese und Erbänderung zurück führte nach dem Prinzip „Der Stärkere setzt sich durch“ und auf dieser abstammungs-geschichtlichen Basis die Entwicklung des Menschen erklärte. Indessen orientieren sich die Materialisten am System der Dialektik, das die Philosophen Proklos und Fichte als dialektischen Dreischritt dargestellt haben: Thesis – Antithesis – Synthesis. Etwas Gegebenes oder Vorhandenes wird durch etwas Gegenteiliges oder Alternatives in Frage gestellt, woraus sich als Auflösung und Vereinigung von beidem etwas Neues oder Besseres ergibt. Hegel hat das dialektische Prinzip auf die Geschichte übertragen und nennt die Entwicklungsschritte: Postition – Negation – Elevation. Auch in der Erziehungswissenschaft hat man sich des dialektischen Dreischritts bedient und die Entwicklung des Menschen nach dem Muster „Vorbild – Gegenbild – Leitbild“ gedeutet. Das jeweils neu Entstandene als Synthese, Elevation oder Leitbild muss man sich wiederum als etwas Gegebenes und Ausgangsposition vorstellen, welche wieder durch eine erneute Antithese, Negation oder ein Gegenbild dialektisch in Gegensatz zu sich selbst gerät und aus der Synthese etwas Besseres hervorgehen lässt. Diesen Prozess kann man sich als letztlich unendliche Fortsetzung in Richtung Vollendung denken. 

Die Welt erscheint uns als antinomisch angelegt, insofern sie letztendlich unaufhebare Gegensätze als einander bedingende Pole aufweist. So erkennen wir Antinomien von Sein und Sollen, Ideal und Wirklichkeit, Vollkommenheit und Unvollkommenheit, Unendlichkeit und Begrenztheit, Ewigkeit und Vergänglichkeit, Leben und Tod, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Frieden und Kampf, Sicherheit und Unsicherheit, Freiheit und Bindung, Selbstbestimmung und Einordnung, Individuum und Massenmensch, Egoismus und Altruismus sowie viele andere und schließlich Gegenständlichkeit und Ichhaftigkeit. Letztere ist für das philosophische Denken von entscheidender Bedeutung. Denn die Gegenstände als das Endliche, in Raum und Zeit Gegebene, der Quantität, Kausalität und damit Unvollkommenheit Unterworfene können als solche nicht zu sich selbst in Gegensatz treten und aus dieser Abhängigkeit oder Determiniertheit heraus den Fortschritt schaffen. Dazu ist nämlich das Ich des Menschen gefordert, das der Freiheit und Kreativität mächtige, als nicht gegenständliche, nicht kausal bestimmte, raum- und zeitlose Wesenheit und Schöpferkraft die wertvollere Anschauung des endlich Gegebenen mit seiner Verbesserungsbedürtigkeit hat. Erst durch diese ichhafte Anschauung des Vollkommeneren wird das Vorhandene in Frage gestellt und nach der Idee des Idealzustandes zur Verbesserung aufgegeben. In der Vorstellung des Ich erscheint das wertvollere Gegenbild (Antithesis) des jeweils Gegebenen (Thesis) und in der Wertgerichtetheit des Ich wird es als Aufgabe erkannt, durch Vernunft und Verstand als Hypothese oder Entwurf vorgezeichnet, mittels Sprache und Erfahrung differenziert, konkretisiert, in die Wirklichkeit umgesetzt (Synthesis). So lässt sich Entwicklung logisch als kontinuierliche Aufeinanderfolge von Dreischritten in Richtung auf den höchsten Wert begründen.  


Deshalb haben wir die Materialisten nach der Ursache und Voraussetzung der Materie zu fragen, die logisch notwendig für die Begründung irgendeiner Existenz erforderlich ist. Wozu gibt es denn Materie und noch dazu in dieser sinnvollen Ordnung, welche die Welt zusammen hält? Woher rührt die Sinnhaftigkeit dieser Welt, die sie im Mikro- und Makrokosmos als Einheit begründet und die das letzte bekannte Universalgenie Leibniz die beste aller möglichen Welten genannt hat? Als diesbezügliche Schlussfolgerung ordnete Leibniz dem Atombegriff das göttliche Schöpfungsprinzip der „Natura naturans“ zu und erweiterte ihn zum Begriff der Monade, da eine Voraussetzung nur das zur Folge haben und eine Ursache nur das bewirken kann, was bereits in ihnen angelegt ist. Wenn also die Materie als letzte Voraussetzung oder Ursache für den Kosmos behauptet wird, dann muss logisch notwendig mit jedem Atom als dem grundlegenden Baustein des Weltalls das Schöpfungsprinzip impliziert mitgedacht werden. In diesem Sinne nahm Teilhard de Chardin das Leben als die Achse der Materie an, die sich nicht selbst explizieren könne, sondern dazu der Entelechie bedürfe: jener Gestaltungskraft zur Entwicklung der Anlagen, die auf eine eingespeiste göttliche Idee schließen lässt. Beispielsweise bringen die Stofflichkeit der Ackererde und die Materie des Samens das Lebewesen der Pflanze hervor, weil die immanente Wachstumsgesetzmäßigkeit mit der implizierten Antriebsmöglichkeit den Wurzeltrieb, den Laubspross, die Blüte und Frucht als Entfaltung der göttlichen Idee keimen, wachsen und gedeihen lassen. Und im Gegensatz zu den Materialisten postulierte Hegel als Zielvoraussetzung des dialektischen Prinzips den“absoluten Geist“ als Begriff für das Göttliche, der im Weltschöpfungsprozess über den subjektiven Geist als Ich des Menschen und den objektiven Geist als Werke des Menschen zu sich selbst gelangt und sich vollendet. Teilhard de Chardin kreierte den „Punkt Omega“ als Begriff für das Ziel der kosmischen Entwicklkung und forderte als höchste Zielvoraussetzung der gegenständlichen Welt die Verwirklichung der höchsten Werte des Wahren, Guten und Schönen, gleichsam des Göttlichen. Das Streben danach soll die Menschheit erhöhen und sie nach seiner Ansicht zur „Einmütigung“ oder „Christogenese“ führen: der letzten Entwicklungsstufe des Kosmos und der Menschheitsgeschichte, in der sich alle Menschen in gottgewollter Eintracht christlich verbrüdern. Dazu müssen wir nach Margarete Friebe unsere zerstörerisch auf Mensch und Umwelt einwirkende Egozentrik überwinden und der in unserem Ich inkarnierten „individuellen Gottheit“ gerecht werden.Das ist die schöne Utopie, die wir zur Weltverbesserung anstreben und jeder nach seinen Maßen bestmöglich verwirklichen sollten.

Menschliche Unsterblichkeit im Sinne des Neukantianismus logisch reflektiert 

Im dargelegten logischen Rahmen widmen wir uns nun kritisch der Sehnsuchts- und Existenzfrage nach der menschlichen Unsterblichkeit. Es geht um die spannenden Alternativ-Auffassungen, ob und wieweit der Mensch als Wesenheit, d. h. Wesenseinheit aus Körper und Geist, als unsterblich begriffen werden kann oder ob er letztlich nur einen heraus gehobenen Organismus mit besonderen Fähigkeiten darstellt und der Wunschtraum ewigen Lebens vom Tod zunichte gemacht wird, wie die Skeptiker, Materialisten, Naturalisten meinen. Wenn Letztere Recht hätten, dann müsste der Mensch ausschließlich gestaltete Natur (Natura naturata) sein: Er wäre nur tierhaft und kausal determiniert, also gegenständlich, endlich und vergänglich. Aber der Mensch unterscheidet sich ja gerade dadurch vom Tier, dass er nicht vollständig dem Ursache-Wirkungs-Prinzip erliegt. Er besitzt über die Säugetier-Natur hinaus Freiheit und kann entscheiden, alternativ denken, kreativ handeln, sich schöpferisch betätigen und die Welt verändern – zum Schlechten wie irreversible Umweltschäden oder zum Guten wie den Weltfrieden. Insofern erweist er sich folgerichtig als gestaltende Natur (Natura naturans), trägt Verantwortung für das Wertvolle und hat mit seinem transzendentalen Ich und der Formkraft seines Bewusstseins und Geistes als göttliches Super-Geschöpf am Metaphysischen, Raum- und Zeitlosen sowie an der Unsterblichkeit teil.

Allerdings ist das menschliche Leben als körperhaftes, irdisches Leben gegenständlich verfasst und muss die Kriterien der Gegenstände erfüllen: die Bedingungen der Raum- und Zeitabhängigkeit, Kausalität, Eigenschaften, Quantität, schließlich Auflösbarkeit. Für die Erfahrung und Wahrnehmung des menschlichen Lebens ist die Vergegenständlichung im menschlichen Körper konstitutiv. Jedoch muss deswegen das menschliche Leben nicht im Ganzen gegenständlich sein. Denn es stellt sich die Ursprungsfrage nach der Voraussetzung und Zielsetzung des somatischen Lebens, das es ohne Grund oder Ursache nicht gäbe, und insofern ist zu seiner logischen Begründung die umfassende Form a priori von Zeit, Raum, Substanz, Quantität und Kausalität gefordert. Das ist die Zielvoraussetzung für die Möglichkeit irgendeines körperlichen oder irdischen Lebens und gleichfalls jedweder gegenständlichen Existenz, die als solche immateriell, unsichtbar, einfach und unzerstörbar oder ichhaft ist: Form von Bewusstsein, Gestaltungskraft von Denken, Fühlen und Wollen, göttliches Schöpfungsprinzip. Das Ich erweist sich in seiner Wertgerichtetheit als Urgrund für Erkenntnis und Gestaltung der gegenständlichen Welt und des menschlichen Lebens und der Mensch hat daran über das Körperhafte hinaus teil, womit die Bipolarität menschlichen Wesens als somatisch und ichhaft zugleich aufgewiesen ist.

Aufgrund dieser Zwiespältigkeit, die sich aus dem vergänglichen Körper und dem zeitlosen Ich ergibt, kann menschliche Unsterblichkeit, die sich als menschliche Individualität manifestiert, in Ewigkeit nicht somatisch sein, sondern muss ausschließlich im Rahmen des Ich oder der unzerstörbaren Seele möglich sein. Die großen Denker betonen in diesem Sinne – worauf Margarete Friebe hinweist – der Mensch ist Geist und Seele und hat einen Körper, der vergeht, während Geist oder Seele als geistiger Ist- oder Seins-Zustand bestehen bleiben. Indes kann die Entwicklung des Menschen mit der Auflösung seiner körperhaften Gestalt durch den leiblichen Tod nicht beendet sein. Sonst wäre sie sinnlos und nicht durch die Zielvoraussetzung von Wert bestimmt – weshalb überhaupt etwas entsteht. Soweit also im menschlichen Dasein Entwicklung stattfindet, insoweit muss die Zielvoraussetzung von Wert über den Tod hinaus Geltung haben. Demnach ist menschliche Individualität von vornherein in der Aufgabe, Hypothese oder Idee der Bestimmung des Menschen impliziert und in der Allgemeinbildung von Ich, der geistigen Gestaltungskraft oder Seele vorauszusetzen. Das bedeutet, die Möglichkeit der individuellen Beständigkeit des Menschen in der Ewigkeit durch das zeit- und raumlose Ich, also als Geistwesen, ist zwar logisch zu begründen, aber die somatische Überlebensfähigkeit des Menschen ist damit nicht bewiesen. Wir müssen uns mit dem Widerspruch auseinandersetzen, den die Mystiker unter den Philosophen wie u. a. Nikolaus von Kues als „Coincidentia oppositorum“ bezeichnen, nämlich als Zusammenfallen des Gegensatzes von konturloser Allgemeinbildung und Individualität im Ich. Nach ihrem Spiegelgleichnis verhält sich das Ich zu Gott oder dem Schöpfer wie ein Spiegel zur Sonne. In jedes Menschen Seele spiegelt sich ein und dasselbe göttliche Wesen als Ganzheit und Einzigkeit, jedoch in jeweils besonderer Weise nach der je eigenen Individuallage. Im gleichen Sinne ist das Ich im Göttlichen oder Punkt Omega begründet. Soweit alle Menschen auf denselben Wert gerichtet sind – etwa in der Anschauung des göttlichen Wertes –, erweisen sie sich in ihrem Seelengrund oder Ich identisch, obwohl sie sich in einer jeweils verschiedenen, individuellen Position oder Beziehung zum Angeschauten befinden, was für uns in der Dimensionen von Raum, Zeit und den Kategorien des Gegenständlichen als individuelles Überleben nur äußerst theoretisch vorstellbar ist.

Demnach ist unser Denken zwar im Diesseits an die subjektive Erkenntnisfähigkeit unseres je eigenen Gehirns gebunden, jedoch im Jenseits genügt menschliches Bewusstsein gleichfalls dem Anspruch und Kriterium absoluter Objektivität. Indes versuchen die Hirnforscher mit den ausgeklügelten Methoden der modernen Naturwissenschaft und Technik den Sitz des Ich oder der Seele im Gehirn, das denkt und unser Ich erzeuge, zu identifizieren. Dabei wurde viel Wissenswertes über die Entwicklung, den Aufbau und die Funktion dieses einmalig komplexen und leistungsfähigsten Organs ermittelt. Aber obwohl Röntgen-Computer- und Kernspinn-Tomografie hochauflösende Bilder über die Hirnareale und -prozesse liefern, ist der Mechanismus noch nicht entschlüsselt, der Geist, Sinn und Verstand hervorbringt. So bilden nach Precht Körper und Geist zwar eine Einheit und das menschliche Bewusstsein erweist sich als Zusammenspiel mit Körper und Erfahrungen, doch die Hirnforscher haben kein Ich-Zentrum, keine Zentralinstanz von Verstand, Gefühl und Wille gefunden. Deshalb halten viele das Ich für eine Illusion, was wir nicht akzeptieren müssen, da die Hirnforscher lediglich Gegenständliches untersuchen. Vielmehr ist anzunehmen, dass das Gehirn lediglich vermittelnde und nicht erzeugende Funktion für das Bewusstsein hat.


Jedenfalls lässt sich der Mensch seiner letzten und eigentlichen Bestimmung nach als jeweils besonderer Gedanke Gottes oder des Schöpfers, als einmalige, unwiederholbare Aufgabe seiner Gestaltung und Vollendung behaupten. Das heißt, bereits in der allmächtigen Schöpferkraft, in der göttlichen Idee des Menschen, aus der heraus alle Menschen geschaffen, nämlich expliziert, differenziert, als Folge hervorgebracht sind, ist die Besonderheit von vornherein mitzudenken, Individualität als Grundstruktur auch in der Allgemeinbildung von Ich logisch vorauszusetzen. Somit ist Individualität als solche sinnvoll und Menschenbildung im Absoluten begründet. Demzufolge erweist sich gleichfalls der gegenständliche Leib sowie Organismus überhaupt, das gesamte Universum als sinnvoll und wertbestimmt. Und insofern kommt Gott oder der Schöpfung als höchster Zielvoraussetzung von Wert die Aufgabe zu, ein unendliches und ewiges Dasein zu gestalten. Deswegen muss die irdische, gegenständliche Körpergestalt nicht die endgültige sein, sondern man hat dafür den Begriff der Verklärung des Körperhaft-Gegenständlichen geprägt, was wie etwa in der Auferstehungslehre des kirchlichen Dogmas immer dem Glauben jenseits aller Wissbarkeit aufgegeben bleibt. Wir können diese vergeistigte Welt nicht mehr mit unseren Sinnen im physiologischen Geschehen wahrnehmen. Somit ist die Unsterblichkeit des Menschen letztlich nicht nachweisbar, aber wir sind nach Kants "Kritik der praktischen Vernunft" berechtigt, sie für möglich zu erachten, um uns in einem prinzipiell unendlichen Prozess der moralischen Vervollkommnung anzunähern und unsere Welt zu optimieren.

Naturalismus und Theismus im Widerstreit sowie eine kritische Schlussfolgerung

Unsere grundsätzlich am Neukantianismus und an tradierter Philosophie ausgerichtete logische Argumentationsweise steht im Widerstreit zum Trend moderner Philosophie, soweit sie eine naturalistische Metaphysik und einen atheistischen, modalen Realismus vertritt, der dem materialistischen Denken vieler Zeitgenossen entgegenkommt. Insofern ist für uns der Philosophie-Ansatz rationaler Theologie von Holm Tetens interessant, der sich kritisch vergleichend mit den Kernthesen des Naturalismus und des theistischen Idealismus auseinander setzt, was im Wesentlichen mit unserem philosophischen Konzept korrespondiert und daher für eine Vertiefung unserer Ausführungen und eine ausgewogene Schlussfolgerung heran gezogen wird.

Die Kernthese des Naturalismus besagt: Die materielle Welt der konkreten Dinge und Ereignisse stellt die einzige und eigentliche Wirklichkeit dar, wie sie von den Erfahrungs- und insbesondere Naturwissenschaften beschrieben wird. Danach sind wir Menschen nichts Anderes als kompliziert organisierte Materie und funktionieren ausschließlich nach den Naturgesetzen. Dazu wird laut Emergenz-Theorie vorausgesetzt, dass aus dem bisher Vorhandenen durchaus unerwartet etwas qualitativ Neues entstehen kann und so das Mentale aus dem Physischen ermergiere, also unser Bewusstsein der höher entwickelten Materie entspringe. Wie das geschehen soll, lässt sich zwar bis heute nicht wissenschaftlich empirisch nachweisen, weil dafür nur eine allzu kurze Existenz-Zeitspanne des Universums zur Verfügung steht. Jedoch wird das mit Hilfe der ungeheueren Leistungsfähigkeit der kollektiven menschlichen Intelligenz sowie des technischen Fortschritts im Laufe der Zeit noch schlüssig geklärt werden können, was gleichfalls für jede derzeit offene existenzielle Frage gilt, auch auf welche Weise der Prozess der Kosmogenese ohne Gott als allmächtigem Akteur in Gang gesetzt werden konnte. Als weitere Folgerungen aus diesen Grundthesen wird behauptet: Durch den leiblichen Tod löst sich unser Geist als angenommenes Körpersubstrat mitsamt dem Hirn als Produzent unseres Selbstwertgefühls völlig auf. Die Seele erweise sich nur als Metapher in einer gottlosen, endzeitlichen Welt, in der wir neben anderen, einstweilen unbekannten Welten zufällig leben. So gebe es keinerlei berechtigte Hoffnung auf eine Materie basierte Wiederauferstehung (modaler Realismus nach Peter Atkins 2013).

Demgegenüber lautet die von Tetens vertretene Kernthese des Theismus bzw. theistischen Idealismus: Gott existiert als allmächtiger Schöpfer der Welt, und zwar als unendliches vernünftiges Ich-Subjekt und schafft als solcher uns Menschen als endliche geistige Ich-Subjekte und will unbedingt unser Heil. Allerdings ist die Entwicklung der Welt mit den Menschen als bedingt freie Gestalter des Daseins prinzipiell offen und Gott muss das Böse sowie ebenfalls Leid und Tod zulassen, damit sich das Gute durchsetzen kann und schließlich in einer neuen, besseren Welt durch Auferstehung der Toten, höchstes Gericht, Vergebung und Versöhnung der Menschen Gnade und Gerechtigkeit walten können, was etwa dem Begriff der Christrogenese mit der gottgewollten Einswerdung und christlichen Verbrüderung aller Menschen als höchster Zielsetzung vergleichbar ist. Allerdings können wir Menschen in unserer Endlichkeit Gott in seiner Transzendenz als unendliches Ich-Subjekt nicht direkt erkennen und seine Existenz nicht schlüssig als Wirklichkeit beweisen, ihn jedoch als ernst zu nehmende Möglichkeit rational denken und über seine überragende, zielgebende Rolle als allmächtiger Schöpfer der Welt und seine Bedeutung für unser Leben vernünftig argumentieren. Wir können seine Macht und Fähigkeiten definieren und er kann durch uns Menschen indirekt in der Erfahrungswelt gegenwärtig sein, insofern wir auf ihn hoffen, ihn loben, in unserer Not anrufen, fürchten, eine Beziehung zu ihm aufbauen oder abbrechen, was unsere Haltung und unser Handeln maßgeblich beeinflussen kann. Der Gottgläubige vertraut auf den gerechten, barmherzigen Gott, der unser Bestes will, er akzeptiert ihn als Richter und Erlöser, selbst wenn er ihn nicht versteht und zur Verzweiflung neigt. Allerdings lässt sich dieser tiefe Gottesglaube nicht durch den Verstand erzwingen, sondern muss als Gnade oder Geschenk Gottes – wodurch auch immer – jeweils selbst erfahren und verinnerlicht werden.

Die kritische Abwägung offenbart Probleme und Chancen bei beiden Denkansätzen. Was die Defizite der naturalistischen Kernthese betrifft, erweist es sich als unbefriedigend und äußerst unwahrscheinlich, dass die empirischen Wissenschaften irgendwann den Ursprung der Welt aus dem absoluten Nichts schlüssig nachweisen können, da aus einer Voraussetzung nur folgen kann, was sie impliziert. Damit wird gleichfalls die Emergenz des Mentalen aus dem Physischen ad absurdum geführt. Trotz intensiver Hirnforschung konnte bisher nicht festgestellt werden, wie sich die Hirnströme in Denken verwandeln. Außerdem bleibt unerklärlich, warum es in einer rein materiellen Welt erlebnisfähige und selbstreflexive Ich-Subjekte gibt. Die exakte, naturgesetzliche Erläuterung des leiblichen Todes lässt die Hoffnung auf Wiederauferstehung und ewiges Leben suggestiv schwinden und erschwert den christlichen Heilsglauben. Die Erwartung des endgültigen Aus der menschlichen Existenz und letztlich des Weltalls erzeugt fundamentale Angst, Frustration, Resignation, kann gar Panik hervorrufen sowie die Lebensqualität mindern. Aussichtslosigkeit, Ungerechtigkeit und tief empfundene Sinnlosigkeit provozieren allzu oft rücksichtslosen Egoismus und die Hinwendung zum Bösen. Dennoch gibt sich die naturalistische Auffassung ambivalent und eröffnet ebenfalls Chancen hinsichtlich der Konsequenzen für uns Menschen. Aus der Konzentration auf das Diesseits ohne göttliches Sicherheitsnetz resultiert vielfach die Übernahme hoher Eigenverantwortung, da es gilt, aus seinem begrenzten Dasein selbst das Beste zu machen. So geben wir durch Fortpflanzung und Vererbung unsere Gene, Eigenschaften, Eigenarten weiter, gründen Familien, ziehen hoffnungsvoll Nachkommen auf und setzen Spuren unseres Menschseins über den leibhaftigen Tod hinaus. Und wir schaffen, jeder nach seinem Maße, persönliche Zufriedenheit und Erfüllung durch soziale Taten und geistige Werke zu Lebzeiten, wozu wir freilich mehr Chancengleichheit bräuchten. Kein Mensch als selbstreflexives Wesen ist absoluter Nihilist und Gottgläubigkeit erweist sich nicht als notwendige oder ausschließliche Bedingung zur Verwirklichung der Menschenrechte sowie der Weltverbesserung für ein brüderliches und friedliches Zusammenleben aller Menschen im Einklang mit der Natur, also als optimale Annäherung an die postulierte Christogenese.

Den Problemen des Naturalismus stehen die Hoffnungen des theistischen Idealismus gegenüber, dessen argumentative und logische Stärke auf der Zielvoraussetzung Gottes als allmächtiger Schöpfer der Welt und der Menschen als geistige Ich-Subjekte beruht. Dadurch ist theoretisch gewährleistet, dass sich die Kosmogenese widerspruchsfrei in einem unendlichen Prozess und in Gerichtetheit auf den höchsten, den göttlichen Wert entwickeln kann. Die Überzeugung, dass ein vernünftiger, gerechter, gütiger Gott unser Schicksal lenkt und letztlich zum Guten wenden wird, schafft Zuversicht für ein grundsätzlich sinnvolles Leben und spornt zu christlicher Daseinsbewältigung an. Die Erwartung des göttlichen Gerichts zur Herstellung von Ausgleich und höchster Gerechtigkeit sowie Sanktionen der Buße und Gnade sollen und können die Bereitschaft zur Vergebung und Versöhnung fördern. Die Hoffnung auf Wiederauferstehung und Aussicht auf ein ewiges Leben in einer besseren, wenn zwar fernen, künftigen Welt erfüllen mit Genugtuung und helfen, die Unzulänglichkeiten und das Leid in Gegenwart und Diesseits eher zu ertragen. Mit Letzterem sind die Probleme des Theismus angesprochen. Und zwar ist es vor allem das ungeheuere Ausmaß des Leides, das seit eh und je in dieser Welt herrscht und das der allmächtige, gütige Gott unerklärlicher Weise zulässt. Besonders die fortwährenden Kriege mit ihren Zerstörungen, Grausamkeiten und den massenhaft Getöteten sowie den Flüchtlingstragödien lassen die Menschen verzweifeln und auch Christen daran zweifeln, dass Gott existiert und wirklich unser Heil will. Darin manifestiert sich für viele der stärkste Gottes-Gegenbeweis, da der Glaube an einen gottgewollten Fortschritt zu einer besseren Welt nachhaltig erschüttert wird. Hier müssen wir unbedingt daran denken, wie gefährlich „blindes Gottvertrauen“ sein kann, denn die Menschen tragen die Verantwortung für die Kriegsgeschehnisse, Not und Pein und haben selbst die Pflicht, in dieser Welt für Frieden und Glück aller einzutreten. Sich aufgrund solcher leidvoller Erfahrungen vom Glauben abzukehren, ist meistens keine sinnvolle Konsequenz im Rahmen unseres Menschseins. Eher kann als verständliches Glaubenshemmnis die Proklamation der leiblichen Wiederauferstehung der Toten gewertet werden, weil sie nicht symbolisch zu begreifen ist und dem Verstand widerspricht: Angesichts der körperhaften Vergänglichkeit soll die Kontinuität der Persönlichkeit nicht mit der Unsterblichkeit der Seele im Transzendentalen gewährleistet sein, sondern der Mensch nach dem Bauplan Gottes, dem die Macht dazu zuzubilligen ist, neu entstehen.


Als abwägendes Fazit kann festgehalten werden: Beide metaphysischen Kernthesen sind durch die Argumentation weder bewiesen noch widerlegt, sondern als theoretische Möglichkeit begründet, naturalistische und theistische Weltdeutung nach vernünftigen Aspekten logisch-begrifflich mit einander zu vergleichen. Sowohl das naturalistische Negativ-Szenario als auch das theistische Positiv-Szenario können sich durch die reale Entwicklung der Welt als falsch oder richtig erweisen. Von beiden Positionen aus kann man indes die Fragen nach dem Sinn unseres Daseins stellen und die Erfahrungen und Erkenntnisse interpretieren. Und man kann im Einzelnen unterschiedliche Schlussfolgerungen ziehen. Für Tetens sind zwar beide Kernthesen gleichsam spekulativ, aber er gibt dem theistischen Idealismus, die Welt als Schöpfung Gottes zu betrachten, den Vorzug, da er in sich schlüssiger ist, jedenfalls nicht im Absurden ende wie Sartres Philosophie, sondern Trost spende. Unsere Bilanz fällt indessen ausgewogener und offener aus, obwohl wir im neukantianistischen Sinne ebenfalls ein umfassendes Schöpfungsprinzip der Welt voraussetzen, wie immer man es auch nennen mag. Denn es ist denkbar und möglich, dass man – auch ohne vom göttlichen Offenbahrungsglauben persönlich begnadet und beseelt zu sein – sich wie ein Christ als guter, zielstrebiger, selbst verwirklichender Mensch erweisen und betätigen sowie seinen Beitrag zur angestrebten Christogenese im Diesseits leisten kann. Entscheidend ist schließlich, dass sich möglichst viele, gleich welcher Gesinnung, für das als wertvoll erkannte, humane, welterhaltende Ziel engagieren.

Umfassende Theorie des Jenseits und der Ewigkeit naturwissenschaftlich fundiert

Inzwischen gibt es eine umfassende Theorie des Jenseits und der Ewigkeit von Markolf H. Niemz, der als Physiker auf Erkenntnisse der Naturwissenschaft, Sterbeforschung und Religion zurückgreift, um die letzten Fragen unserer Existenz bezüglich Unsterblichkeit, Jenseits, Ewigkeit, Gott schlüssig zu erklären. Das stellt eine interessante Erweiterung unserer neukantianischen Überlegungen zu diesem Fragenkomplex dar. Niemz setzt nämlich bei der vorhandenen Natur an, in der es Gesetze oder Regeln, aber gleichfalls Zufälle gibt. Allerdings stellen sich die Naturgesetze nicht selbst auf, sondern haben nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip eine Quelle, die Niemz Gott nennt. Durch die Zufälle im Leben wird es teilweise zum Spiel. Indessen muss Gott nach Niemz‘ Argumentation keine Wunder vollbringen, um das Böse und Katastrophale abzuwenden, wie es vom Allmächtigen nach der sogenannten Theodizee-These erwartet wird. Aufgrund der Berichte von Nahtoderfahrenen geht es letztlich nämlich nicht um das Ich des einzelnen Menschen, sondern darüber hinaus kommt es auf etwas viel Wertvolleres an: die jeweils im eigenen Leben verwirklichte Liebe und das darin erworbenes Wissen, welche die Seele ausmachen und das Jenseits in Ewigkeit füllen. Niemz gebraucht den Ich-Begriff in Abweichung von der herkömmlichen Philosophie und unserer Terminologie als Einheit von Körper und Seele, also Mensch, während wir das Ichhafte ausschließlich nichtgegenständlich als Seele definieren – ein Begriffsunterschied, dem man beim Theorieverständnis im Einzelnen Beachtung schenken sollte.

Im Zuge seiner Theorie-Augestaltung stellt Niemz zunächst sogenannte „fünf Fakten“ heraus, die in kompakter Thesenform folgende Aussagen umfassen:
1. Irgendetwas bewirkt, dass überall im Kosmos Naturgesetze gelten wie „Energie = Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat (E= m x c2). Den Urheber dafür bezeichnet Niemz wie allgemein üblich als Gott, den sich viele Menschen als Beziehungswesen personal vorstellen, der aber im Sinne von Niemz (und mir) auch abstrakt als Schöpfungs-Prinzip – als Schöpfer und Schöpfung zugleich – aufgefasst werden kann.
2. In der Natur gibt es Zufälle wie z. B. genetische Mutationen, die für eine freie Entfaltung nötig sind und das Leben als ein Spiel erweisen, bei dem das Produzieren von Liebe und Wissen eine entscheidende Bedeutung hat.
3. Zur Natur gehören Lebewesen: Pflanze, Tier, Mensch. Jedes Lebewesen kann fühlen und lernen, was Niemz als „Sinn des Lebens“ ansieht. Sogar beim Sterben als Teil des Lebens können wir noch fühlen und lernen.
4. In der Natur sind absolute Werte wie Liebe und Wissen wichtig, welche gefühlt und gelernt werden und die Seele manifestieren. Die Liebe erweist sich als absolut, wenn sie aus dem Liebenden und Geliebten ein Ganzes formt.
5. In der Natur kommt der Tod vor. Nahtoderfahrene berichten oft von einem Flug ins Licht, das sowohl im Diesseits und als auch im Jenseits vorhanden ist. Die Perspektive des Lichts nimmt Niemz als Ewigkeit an, weil für das Licht jede räumliche und zeitliche Distanz den Wert null hat. Dort sind ohne Nacheinander keine Entwicklung und kein Leben nach dem Tod möglich. Beim Sterben könnte die Seele sozusagen auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden, um ins Licht einzutauchen, während die Summe aller Seelen das Jenseits darstelle, in dem alle Liebe und alles Wissen im Licht gespeichert seien.

In die Ausdifferenzierung seiner Theorie auf das Endziel hin, sich einen abstrakten Gott als Schöpfer und Schöpfung in Einem und nicht als gütige Person, die das Böse von uns abwenden muss, vorzustellen, bezieht Niemz sowohl die Evolutionstheorie als auch die Relativitätstheorie und Quantentheorie ein. Die wichtigste Botschaft aus der Evolutionstheorie nach Charles Darwin lautet: Das Leben ist ein Wechselspiel mit Regeln und Zufällen; alle Lebewesen brauchen sich gegenseitig, um die Entwicklung voran zu bringen und das Gesamtwerk entstehen zu lassen. Die relevante Erkenntnis aus der Relativitätstheorie nach Albert Einstein ist für Niemz, dass absoluter Raum als umrandeter Weltraum und absolute Zeit als begrenzte Weltzeit Illusionen sind und nur verschiedene räumliche und zeitliche Distanzen existieren, die von der jeweiligen Perspektive abhängen, jedoch ein Gegenüber ermöglichen und zum Beziehungsaufbau genutzt werden sollten. Die Quantentheorie von Werner Heisenberg trägt zu einem zeitgemäßen Weltbild die Einsicht bei, dass Alles mit Allem zusammenhängt, die gesamte Materie einschließlich Körper durch Quanten oder kleinste Energieeinheiten zusammen gehalten wird. Daher sind wir in unserem tiefsten Innern gar keine Individuen, sondern etwas miteinander Verbundenes, d. h. eine Ganzheit sind. Daraus leitet Niemz die Lebensweisheit ab: Andern zu helfen bedeutet sich selbst zu beschenken, andere zu übervorteilen sich selbst zu schaden.

Für die Wissenschaft resultiert daraus, dass sie in ihre Untersuchungen und Ergebnisse alles einbeziehen und so allumfassend sein sollte, weshalb Niemz für seine Theorie noch die wesentlichen Botschaften aus der Sterbeforschung und Theologie bzw. den Religionen heranzieht. Die Sterbeforschung analysiert die Erlebnisse klinisch Toter, die vor dem endgültigen Aussetzen aller Organfunktionen wieder ins Leben zurück gekehrt sind und übereinstimmend von folgenden Nahtoderfahrungen, bisweilen als Ablaufphasen erlebt, berichteten:
- Gefühl des Entspanntseins, Friedens, großer Harmonie;
- Außerkörperliche Erfahrung durch die Vision, den Körper zu verlassen;
- Flug durch einen dunklen Raum, Tunnel, eine Höhle, ein Tal;
- Begegnung mit einem hellen Licht von magischer Anziehungskraft;
- Jenseitskontakte mit Verstorbenen;
- Rückschau auf das vorbei ziehende eigene Leben.
Der Zeitpunkt der Wiederbelebung bricht mit der Rückkehr in den eigenen Körper – oft bewusst und schmerzhaft erlebt – jede Nahtoderfahrung früher oder später ab. Wer bis zur letzten Phase vorgedrungen ist, empfand meist die Liebe und das Wissen als die höchsten Werte menschlichen Daseins, woraus Niemz die Folgerung zieht, dass Fühlen und Lernen den Sinn des Lebens ausmachen und man sie zu Lebzeiten pflegen sollte. Diese Bewusstseinsausdehnung Sterbender hält Niemz nicht für eine „visuelle Wahrnehmung“, sondern er nimmt an, dass sich das Bewusstsein durch die Ausbreitung der Seele ins Licht (vielleicht masselos mit Lichtgeschwindigkeit) erweitert. Dass die Seele noch nicht experimentell nachgewiesen ist, sieht Niemz nicht als Gegenbeweis für ihre Existenz und nicht als Widerlegung seiner Theorie an.

Was die Analyse der Weltreligionen betrifft, stellt Niemz fest, dass seine Definition der Begriffe für Gott, Seele, Jenseits, Ewigkeit eine „logische Schnittmenge“ der religiösen Kernaussagen darstellt, was gleichfalls für den hohen Stellenwert der Liebe und des Wissens bzw. der Erleuchtung bei ihnen zutrifft und seine Theorie stützt. Das erörtern wir hier nicht weiter und verweisen auf das Originalwerk. Stattdessen ziehen wir eine Bilanz in Bezug auf unsere Gesamtargumentation und konstatieren eine grundsätzliche Übereinstimmung zwischen Niemz‘ ganzheitlicher Theorie über das Leben und Sterben sowie unserem neukantianischen Ansatz, der dadurch teils erhärtet, teils ergänzt wird. Das ergeben besonders die naturwissenschaftliche Fundierung des abstrakten Gottes als Schöpfungsprinzip und die Abkehr vom personalen Gott durch den Naturbegriff als Regeln und Zufälle und die damit mögliche Überwindung des Theodizee-Dilemmas. Ein weiteres gemeinsames Argumentations-Element stellt die Wertgerichtetheit der Entwicklung des Lebens und der materiellen Welt einschließlich Evolution dar. Niemz plädiert für die Verwirklichung der Nächstenliebe im Diesseits und richtet einen Appell an alle Menschen, zur Verbesserung dieser Welt beizutragen. Wir können auch der Definition der Ewigkeit als Perspektive des Lichts beipflichten, aus der jede Distanz den Wert null hat, die daher keine Entwicklung zulässt, sodass es kein Leben nach dem Tod als Wiederauferstehung geben kann, weil der Körper sterblich und endlich ist, während sich das Licht physikalisch gesehen in der Ewigkeit und mitten unter uns in der Gegenwart befindet. Gleichfalls können wir Niemz‘ Auffassung akzeptieren, dass Fühlen und Lernen den Sinn des Lebens ausmachen und die Seele in gefühlter Liebe und gelerntem Wissen besteht, jedoch als solche immateriell ist und im Absoluten aufgeht. Theoretisch kann, wie Niemz annimmt, die Seele mit dem Tod ins Licht und ins Jenseits eintauchen und dieses mit aller gefühlten Liebe und jedem gelernten Wissen füllen, welche dort ewiglich im Licht gespeichert, alle Seelen als Summe durchdringen und umfassen.


Das kann man denken und behaupten, solange es nicht logisch widerlegt ist, jedoch bleibt letztlich offen, ob es sich als wahr erweist und Alternativen ausschließt. Zwar führt Niemz hier als Argument ferne Erinnerungen von Nahtoderfahrenen an echte, jedoch nicht selbst erlebte, nicht mit eigenem Wissen belegte Ereignisse auf, die möglicherweise im tiefsten Innern von der Ebene des Quanten-Bereichs stammen, wo alles miteinander zusammen hängt. Aber m. E. ist einzuwenden, dass die klinisch Toten noch nicht die Grenzüberschreitung ins Jenseits wirklich vollzogen haben und Mediziner die Nahtoderfahrungen als ein letztes, außerordentliches Aufbäumen des Körpers und der Sinne auslegen, um sozusagen das Höchste an spiritueller Wahrnehmung heraus zu holen, weshalb es jedoch Gehirn bedingte Bewusstseinserscheinungen und Diesseitserfahrungen sind. Ich bin persönlich durchaus überzeugt, dass die berichteten Nahtoderfahrungen als solche wahr sind; sie beziehen sich zudem nicht nur auf Momente des Herzstillstandes, sondern können ebenfalls in lebensbedrohenden Situationen der Todesangst auftreten. Bei einem Autounfall in den 1960er Jahren hatte ich in den Schrecksekunden vor dem Aufprall selbst die Intuition, dass plötzlich vor meinem „geistigen Auge“ rasend schnell ein Film mit meinem noch kurzen Lebenslauf rückwärts abspulte und im Nu vorbei war; in der Stille danach glaubte ich gar einen Augenblick, ich sei im Jenseits. Ich konnte es so jäh nicht fassen, habe das eigenartige Geschehen jedoch nicht vergessen, obwohl ich Einzelheiten nicht erinnere. Als ich viel später von dokumentierten Nahtoderfahrungen erfuhr, hatte ich aus der Distanz den Eindruck, dass ich damals in den Sekunden-Bruchteilen so etwa ansatzweise erlebt habe, ohne es als Bewusstseins-Ausdehnung ins Jenseits nachzuempfinden. Daher erscheinen mir bislang Jenseitserfahrungen als mitteilbare Bewusstseinsinhalte utopisch; jedenfalls solange ungeklärt ist, wie etwa die Seele ohne Masse auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden oder sonstwie ins Licht eintreten kann. Der umgekehrte Weg, Botschaften aus dem Jenseits in sinnliche Wahrnehmungen zu transformieren, erweist sich gleichermaßen unbekannt. Allerdings wächst wie eingangs erörtert unser Wissen in ungeheuerem Ausmaß und Tempo und wird uns schnell noch viele Kenntnisse und Erkenntnisse bescheren.

Intensivste Nahtoderfahrung und Jenseitsoffenbarung aller Zeiten
 

Meine bisher geäußert generelle Skepsis gegenüber Jenseitserfahrungen teilte lange Zeit auch der amerikanische Gehirnspezialist und Neurochirurg Eben Alexander, der die berichteten Nahtoderlebnisse seiner OP-Patienten für im Gehirn indizierte Fantasien während des Kampfes mit dem Tod abtat und kaum beachtete. Das änderte sich schlagartig, als er nach 25 Jahren Berufserfahrung plötzlich selbst eine diesbezügliche Extremerfahrung machte. Ohne ersichtlichen Grund erkrankte er an einer seltenen, bakteriellen Meningitis und geriet sieben Tage lang in ein schweres Koma, währenddessen sein gesamter Neokortex ausfiel, nämlich die Funktion der Hirnrinde, die nach den geltenden Erkenntnissen der Neurowissenschaft unser Bewusstsein und damit unser Menschsein erzeugt, nachgewiesener Maßen völlig ausgeschaltet war. Sein Stammhirn befand sich in einem Zustand, in dem nur einige primitive Hirnteile für die körperlichen Grundfunktionen noch in Betrieb waren. Dieser Umstand bescherte ihm eine einmalig intensive, lang anhaltende Nahtoderfahrung im Vergleich zu allen bisher bekannten Ereignissen dieser Art und ermöglichte ihm nach seinem überraschenden Erwachen und seiner unerwarteten Genesung die umfassendste Jenseitsoffenbarung aller Zeiten.

Während Alexander in tiefster Bewusstlosigkeit in der Klinik lag, an der er als Gehirnchirurg tätig war und wo seine Kollegen um sein Leben rangen, erlebte er eine fantastische Reise ins Jenseits, von der er hinterher beschwörend berichtet, dass er sie als „reale Besichtigungstour“ im Gedächtnis hat. Es fällt ihm äußerst schwer, das außerordentliche Erlebnis angemessen in unserer menschlichen Sprache zu beschreiben, um es uns der Schwerkraft und dem Gehirn verhafteten Erdenbürgern annähernd nachvollziehbar zu machen. Er beschreibt in seinem Buch seinen Jenseits-Aufenthalt als entfesselten Flug durch die spirituelle Welt jenseits aller einengenden Körperlichkeit und der naturgesetzlichen Dimensionen auf der Erde und im Universum, ohne Zeit- und Raumgefühl. Dennoch erinnert er sich klar an drei Sphären, die er passierte und immer besser kennenlernte. Zunächst kämpfte er sich durch eine dunkle, schlammige Unterwelt wie in einem gewaltigen Mutterleib. Er war an diesem grob und gruselig anmutenden Ort, der mehr nach biologischem Tod denn Leben roch, kein Mensch, sondern „einfach nur ein einsamer Bewusstseinspunkt in einem zeitlosen rotbraunen Meer“. Diese ungewöhnliche Umgebung erschien ihm wie der uranfängliche Zustand des Seins am Beginn allen Lebens. Er bezeichnet sie als das Reich der Regenwurm-Perspektive, durch das er sich bei seiner Rückkehr zur Erde wieder zwängen musste, um in den sperrigen physischen Existenzmodus mit seinen Raum-Zeit-Grenzen, seinem linearen Denken, seiner limitierten verbalen Verständigung zu gelangen. Doch in die andere nach oben weisende Richtung kam er durch die grüne Landschaft des idyllischen transirdischen Übergangsbereichs, der ihn freundlich empfing und den Aufbruch in eine Herrlichkeit erahnen ließ. Von hier flog er, märchenhaft beschwingt in überirdischer Leichtigkeit auf einer Art überdimensionalen Schmetterlingsflügel mit wunderbarer Engelbegleitung, ins himmlische Zentrum der wahren spirituellen Existenz. Dabei empfand er sich als sein „wahres Selbst“ in Ehrfurcht gebietender Distanz und gleichzeitiger Nähe eins mit Gott, den er aufgrund des ihn umgebenden volltönenden, gesangartigen Klanges das allwissende, allmächtige, bedingungslos liebende Om taufte. Die Kommunikation fand sprachlos über eine Lichtkugel statt, während er sich in eine höhere Welt hineingeboren fühlte, in der alles miteinander verwoben war. Denken, Lernen, Verständigen geschahen auf der Stelle: Auf eine Frage in der Stille kam die Antwort sofort „in Form einer Explosion aus Licht, Farbe, Liebe und Schönheit, die wie eine hohe Welle durch mich hindurchfegte“. In überwältigender Hingerissenheit erfuhr er, dass das Om auch menschliche Züge hatte, die Menschen und besonders ihn persönlich verstand sowie die alles dominierende Liebe über unzählige Universen, die sich zwischen Gutem und Bösem zu bewähren haben, ausbreite und triumphieren lasse. Schließlich durfte er sein Selbst als Teil des Göttlichen begreifen und erlangte die Gewissheit, „dass uns nichts jemals von Gott wegreißen kann“.


Nach einer Woche, für die er in der Unendlichkeit und Ewigkeit des göttlichen Zentrums kein Zeitgefühl hatte, erfolgte sein plötzliches, unerklärliches Erwachen aus dem Koma, als seine Arztkollegen infolge der vergeblichen Mühen um eine Verbesserung seiner minimalen Hirnfunktionen für ein menschliches Bewusstsein im Begriff waren, die Antibiotika absetzen. Seine Wiederauferstehung glich einem medizinischen Wunder, dem ein zweites folgte, da er allmählich vollständig genas und ebenfalls sein profundes medizinisches Wissen und ärztliches Können zurückkehrten. Im Übrigen handelte es sich um einen doppelten Präzedenzfall: Einerseits war er der erste und einzige Patient für dieses Krankheits- und medizinisches Behandlungsmuster, andererseits erwies sich sein Nahtoderlebnis als einmaliges Ereignis. Denn alle bisher bekannten Nahtoderfahrungen waren auf gehirnbasierte Bewusstseinszustände zurückzuführen, während seine spirituelle Reise in überirdischer, außerkörperlicher Existenz stattfand, weil er in dieser Zeit als Folge seines lahmgelegten Neokortexes kein vorstellungs- und denkfähiger Mensch mehr war. Also geschah dies in einem universalen Bewusstsein, das unabhängig von Körper und Gehirn existiert und an dem er mit seinem spirituellen Selbst teilhat. Als versierter Gehirnspezialist überprüft Alexander fortan seine Nahtoderfahrungen nach wissenschaftlichen Kriterien und kommt zum Ergebnis, dass unser Tod den Übergang in eine höhere, gottnahe Welt eröffnet und unsere Hoffnung auf die Unsterblichkeit der Seele begründet. In diesem Sinne sieht und betätigt er sich als moderner Botschafter Gottes: Er setzt sich persönlich in Gesprächen, Vorträgen, Büchern (vgl. www.ebenalexander.com) für die weitere Auswertung und Aufklärung von Nahtoderfahrungen ein und hat die gemeinnützige Wohlfahrtseinrichtung „Eternea“ (vgl. www.Eternea.org) gegründet, die zur ganzheitlichen Bildung und Erforschung physikalischer Realität im Rahmen der spirituellen Voraussetzungen sowie interaktiven Beziehungen zum Wohle der Menschheit und ihrer bestmöglichen Zukunft beitragen soll.

Passt all das mit unserer grundlegenden neukantianischen Erkenntnis-Position zusammen und wieweit ist Skepsis angebracht? Alexanders Aufenthalt im Reich des Jenseitigen und Transzendentalen hatte einen zeitlichen und räumlichen Anfang und ein entsprechendes Ende durch Verlassen unserer gegenständlichen Welt und Wiedereintritt in den Existenzmodus unseres irdischen Lebens, als sein Gehirn bedingtes Bewusstsein durch starke Bakterienaktivität total lahmgelegt wurde und danach auf wunderbare Weise wieder angeschaltet wurde. Offenbar fungiert das Gehirn nur als Mittler eines universalen Bewusstseins und erzeugt sowie beendet nicht unser individuelles Bewusstsein. In dieser Abwesenheit als Mensch im Koma nahmen seine Verwandten und Besucher am Klinikbett denn auch seinen Körper fast als Leichnam wahr, vermissten jedenfalls völlig sein Ich und seine Seele. Zu den direkten Übergängen vom gegenständlichen Umfeld in die transsendentale Sphäre und zurück trifft Alexander keine Aussage; das geschah wohl schlagartig ohne besondere Erlebnisqualität. Denn bereits im Reich der Regenwurmperspektive und im Übergangsreich fühlte er sich nicht mehr als Mensch, sondern als spirituelles Selbst, sein wahres Ich. Er befand sich plötzlich im Metaphysischen; alles, was er in seiner Umgebung erfährt, jedoch klar erkennt und hinterher beschreibt wie Fortbewegung, Engel, Musik einschließlich ansprechbarem und antwortendem Gott oder Om ist nach seiner Schilderung nicht gegenständlich und unterliegt nicht unseren gewohnten Raum- und Zeitdimensionen. Damit korrespondieren auch seine großen Schwierigkeiten, das spirituell Erlebte in menschlicher Sprache wiederzugeben, zumal die ihn umgebenden und durchdringenden Gebilde als durchsichtige Erscheinungsformen ineinander greifen und alles wie auf atomarem und energetischem Gebiet bzw. immaterieller Betrachtungsebene zusammenhängt und auf ein universales Bewusstsein schließen lässt. Offenbar umgibt und diffundiert die unendlich und ewig präsente metaphysische Dimension unmittelbar und stetig den dinglichen sowie körperhaften Existenzzustand und ermöglicht den permanenten und direkten Sphärenwechsel, wenn die Umstände danach sind. Das stimmt grundsätzlich mit unserem neukantianischen Denkmodell der Welt als logische Einheit des Gegenständlichen und Transzendentalen mit göttlicher Zielvoraussetzung überein. Schließlich konnte Alexander vor seinem Nahtoderlebnis beim Fallschirmspringen in Formation mit übermenschlicher Kraft ein tödliches Unglück verhindern und danach ist er zutiefst überzeugt und „grenzenlos dankbar“, dass Gott ständig bei uns ist. So gesehen erscheint das Ganze theoretisch durchaus schlüssig.

Auch als Neukantianer, Rationalist und Skeptiker beeindruckt mich Alexanders ungewöhnliches Nahtoderlebnis mächtig, ich nehme ihm sein Bemühen um die Wahrhaftigkeit seiner Aussagen voll ab und mit großem Respekt erkenne ich sein Engagement zur Erforschung der spirituellen Wahrheit sowie zur ganzheitlichen Aufklärung der Menschheit an. Zwar lassen der Präzedenzfall-Charakter des Geschehens sowie das medizinische Wunder künftig auch noch andere Möglichkeiten der Erkenntnis und des Fortschritts zu, aber ich hoffe und wünsche, dass unser Schicksal, unsere Welt und Zukunft so gnadenvoll in einer göttlichen Schöpfung und Fügung geborgen sein mögen, wie es Alexander schildert.

Literaturhinweise

Markolf H. Niemz: Bin ich, wenn ich nicht mehr bin? Ein Physiker entschlüsselt die Ewigkeit, 2. Aufl. Freiburg/Brsg. 2011 (www.kreuz-verlag.de); Kontaktaufnahme zu Niemz unter: markolf.niemz@herder.de möglich;
Eben Alexander: Blick in die Ewigkeit - Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen, 9. Aufl. Tb München 2016 (www.ebenalexander.com);
Eben Alexander: Vermessung der Ewigkeit - 7 fundamentale Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod, Tb München 2017 (www.heyne.de);
Holm Tetens: Gott denken - Ein Versuch über rationale Theologie, Stuttgart 2015 (Relcam UB 19295);
Peter Atkins: Über das Sein. Ein Naturwissenschaftler erforscht die großen Fragen der Existenz, Stuttgart 2013 (Reclam 20273);
Mathias Schreiber: Was von uns bleibt - Über die Unsterblichkeit der Seele, München 2008;
Jutta Kähler/Susanne Nordhofen (Hg.):
Geschichten zum Philosophieren, Stuttgart 1994 (Reclam UB 15033);
Annemarie Pieper: Selber denken - Anstiftung zum Philosophieren (Reclam RT 21585);
Thomas Nagel:
Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie, Stuttgart 2008 (Reclam UB 18630);
S. Jordan/C. Nimtz (Hg.): Lexikon Philosophie - Hundert Grundbegriffe (Reclam HC 10711);
Dietrich Pukas: Die Logik in der Welt - Ansätze zur Weiterentwicklung des Neukantianismus, Frankfurt/M. 1978;
Hector Wittwer: Philosophie des Todes (Reclam RT 20325);
Manuela di Franco: Die Seele: Begriffe, Bilder und Mythen, Stuttgart 2009 (Reclam UB 18666);
Margarete Friebe: Das Sonnenbewusstsein - Der Aufstieg des ICH von Alpha bis Omega, 2. Aufl. Schaffhausen/Schweiz 1998;
Richard David Precht: Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise, München 2007, Tb-Ausgabe 2012 (Goldmann 15528);

Links, die weiter führen

www.reclam.de (Verlag Philipp Reclam jun. Ditzingen);                              http://www.haagundherchen.de/titel/978-3-88129-162-0.html (Haag+Herchen Verlag Frankfurt/M.: Philosophie, Neukantianismus);

http://www.youtube.com/watch?v=aFeOhQ1K6vo&feature=em-subs_digest-vrecs (Video zur Funktion des Bewusstseins);                                                                                         http://www.youtube.com/watch?v=uFy5iaU4KH8 (Video: Grenzen der Wahrnehmung);
http://www.youtube.com/watch?v=32ItluYhnhU (Gottfried Wilhelm Leibniz);               
https://www.youtube.com/watch?v=Gewb3-DUlJs&feature=player_detailpage; https://www.youtube.com/watch?v=V_HY9YSTSHw&index=17&list=PL3kWvg9S4KFxjXCC5z9ZFPXcsMKRKHLSz (Richard David Precht);

https://www.youtube.com/watch?v=pd6ETpE7RkY  ("Lebensaufgabe finden" - Lebensphilosophie von Annika Bühnemann)